Martina Tams

Malerei

Martina Tams

Malerei

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Natur und Landschaft als Impuls zur Malerei

 

Mich fasziniert die Vielfalt von einzigartigen Erscheinungen und Zusammenhängen, die sich in den unterschiedlichsten Varianten und Ausprägungen der Natur zeigen. Aber was ist es genau ? Was berührt mich so sehr im Erleben von Natur und Landschaft, dass es mir den Impuls zur Malerei gibt.

Beobachte ich Natur, richtet sich meine Aufmerksamkeit auf das Spiel des Lichts und die Wahrnehmung von Farben, Formen,Formationen, Rhythmen und Linien.

In meiner Malerei geht es mir darum, die innere Gestalt dieser Erscheinungen und die in ihr verborgene Gestik zu entdecken und sichtbar zu machen. Wenn ich Naturerscheinungen aufmerksam erlebe und auf mich wirken lasse, nehme ich in einem einzigen, gegenwärtigen Augenblick eine Vielfalt von Eindrücken gleichzeitig wahr:

Ich sehe: Licht und Dunkelheit, Farben , Farbverläufe, Formen, Formationen, Formloses, Linien, Festes ,Flüchtiges, Flüssiges, Luftiges …..

Ich sehe: Begegnungen, Schnittstellen, Berührungen, Überschneidungen, Verbindungen….

Ich sehe: Bewegtheit, Bewegung, Kommen und Gehen,Veränderung, Formen und Veränderung von Formen…..

Ich entdecke: sowohl feste, bestehende Formen wie Steine, Felsen, Bäume, Pflanzen usw., als auch scheinbar Formloses,Flüchtiges wie Wasser, Sand, Wolken und Wind.

Auch das scheinbar Formlose kann vorübergehende Formen und Formationen bilden, die für eine gewisse Zeit, einen Moment beobachtbar sind, sich dann wieder auflösen und verändern können

All diese sichtbaren Farbspiele, Formen und Formationen speichere ich in meinem Bildgedächtnis. Die Natur ist absichtslos. Sie entsteht und vergeht in Rhythmen.Sie ist in einer stetigen Veränderung. Die Natur verkörpert eine Welt, die stets im Werden ist. Sie erzählt von der permanentem Veränderung des Existierenden.

Bewegungen in der Natur sind einmalig, absichtslos und in dieser Form nicht wiederholbar. Spuren im Sand, Linien im Eis , Das Ziehen von Wolken ,Adern im Felsen etc. betrachte ich als Gesten der Natur.

Hier besteht für mich eine Verwandtschaft zur Malerei. Eine malerische Geste geschieht in einem gegenwärtigen Augenblick, sie ist eine
Momentaufnahme, sie folgt einem Bewegungsimpuls und einem Bewegungsfluss, der nicht wiederholbar ist. Die Geste ist wie sie ist! Sie kann breit, zart und fließend , verspielt, klar und eindeutig oder auch unentschieden und kantig sein.

Die Entstehung meiner Bilder vollzieht sich in vielen Stadien der Veränderung und der Überlagerung von Farbschichten,Gesten, Linien und Formen. In meiner Malerei suche ich eine eigene Ausdrucksform, eine Bildsprache, ein passendes Bildvokabular für die geschildertenen Phänomene, das meine persönlichen Wahrnehmungen sichtbar macht, aber auch Raum lässt für die Vorstellungen des Betrachters.